Die Sparkasse Duderstadt begeht ihr 175-jähriges Jubiläum

1846 sammelte Calculator Seppeler die Spartaler der ärmeren Bevölkerung ein, heute hat die Sparkasse Duderstadt gut 140 Angestellte (m/w/d), vier Beratungsfilialen und blickt auf 175 Jahre Institutsgeschichte. Zum Jubiläum hatten die Verantwortlichen an eine Großveranstaltung für Kunden, Gremienvertreter und Mitarbeiter gedacht. Stattdessen fördert die Sparkasse in ihrem Jubiläumsjahr verstärkt die Ortschaften und Vereine in ihrem Geschäftsgebiet. Darüber hinaus fand am 1. März 2021 ein Pressegespräch statt.

Gemeinsam mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden Landrat Bernhard Reuter und Bürgermeister Thorsten Feike begrüßen die Sparkassenvorstände Uwe Hacke und Markus Teichert Vertreter*innen der regionalen Presse.
Landrat Bernhard Reuter, Verwaltungsratsvorsitzender und Vertreter des Trägers Landkreis Göttingen, eröffnet die Pressekonferenz unter den Bedingungen der Corona-Pandemie. Mit den Worten „anders aber gut“ deutet er an, dass Vorstandsmitglied Markus Teichert das Besondere der Veranstaltung später erläutern werde.
In seinem Grußwort hebt Reuter hervor, dass es Sparkassen seit über 200 Jahren gebe, 376 existierten in Deutschland. „Was macht sie besonders und warum brauchen wir sie für die Zukunft?“, fragt er rhetorisch.

Bei seiner Antwort geht Reuter vor allem auf die enge Bindung der Sparkasse mit der Region ein. „Ohne die Sparkasse Duderstadt gäbe es weniger Betriebe und weniger Arbeitsplätze. Sie schafft die Bedingungen, dass Geld aus der Region hier angelegt werden kann – zum Nutzen der Wirtschaft und der Menschen. Das Geschäftsmodell der Sparkasse ist bewährt und modern“.

„Das Engagement für die Region geht darüber hinaus“, so Reuter weiter. „Die Sparkasse ist Förderin von Sport, Kultur, Bildung und sozialen Projekten. Das ist Ausdruck ihrer Verbindung mit den Kunden, die durch ihre Treue selbst Teil des Erfolgs sind.“

„Wie die meisten anderen Sparkassen ist die Sparkasse Duderstadt kommunal getragen – auch das macht sie besonders und trägt zu ihrem Erfolg bei“, erläutert Landrat Reuter. Er schließt mit den Worten: „Ich danke den Kundinnen und Kunden für ihre Verbundenheit, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und beglückwünsche uns alle zu 175 Jahren Sparkasse Duderstadt.“

„Das Institut hat 1846 mit seinem Aktivgeschäft im historischen Rathaus begonnen und sich fortan für die Bereitstellung von Krediten und die Bildung von Rücklagen in der Bevölkerung verantwortlich gezeigt“, beginnt Bürgermeister Thorsten Feike seine Rede. „Seit Beginn dieser Zeit besteht ein enges Verhältnis zwischen Sparkasse und Stadt. Auf der einen Seite ist die Kommune Trägerin und wichtige Kundin der Sparkasse – auf der anderen Seite konzentriert sich die Sparkasse bei ihrer Arbeit ganz auf die Menschen und die Wirtschaft in unserer Region“, pflichtet Feike Bernhard Reuter bei.

„Besonders in schweren Zeiten – wie der Finanzmarkt- oder jetzt in der Corona-Krise – hat die Sparkasse erneut unter Beweis gestellt, dass sie den Menschen und Firmen hier vor Ort bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Verwerfungen helfen kann. Gerade zurzeit gilt es, ein starker Finanzpartner für die gewerbliche Wirtschaft in der Region zu sein.

Damit die Sparkasse auch weiterhin an ihren Geschäftserfolgen festhalten kann, muss sie als leistungsfähiges und modernes Unternehmen ihre Geschäftsstrategie nachhaltig im Blick haben und den Kunden sowohl stationär, aber immer wichtiger auch digital bedarfsgerechte Leistungen anbieten“, sagt der Bürgermeister im Verlauf seiner Ansprache und bedankt sich ebenfalls beim Vorstand und den Mitarbeitern für die Erfolgsgeschichte der Sparkasse Duderstadt.

Der Vorstandsvorsitzende Uwe Hacke nimmt die Anwesenden mit auf eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Er blickt dabei zurück in die Gründungszeit der Sparkasse Duderstadt. „Während Behörden heute am Heiligen Abend traditionell geschlossen haben, tickten die Uhren im Jahr 1838 noch etwas anders“, so Hacke. „Damals richtete die Hildesheimer Landdrostei (Verwaltungsbezirk/damalige Behörde) am Heiligen Abend ein routinemäßiges Rundschreiben zur statistischen Erhebung an den Duderstädter Magistrat und darin ging es erstmals um die Sparkassen. Man verlangte Angaben über Kapitalbestand, Zahlungsverpflichtungen und weitere Daten.

Der damalige Bürgermeister, Herr Haus, wollte das schnell und unbürokratisch erledigen und schrieb daher ein kurzes Antwortschreiben mit dem Hinweis, dass hier z.Z. noch keine Sparkasse besteht“, weiß Uwe Hacke zu berichten.

„Damit hat er damals wohl schlafende Hunde geweckt, denn andernorts hatte man bereits die Vorteile einer Sparkasse erkannt und so kam der Stein ins Rollen. Obwohl „Rollen“ die Sache dann eher maßlos übertreibt“, so der Sparkassen-Chef weiter, „Es ist eher ein leichtes Anstoßen des Steins gewesen, denn von den ersten Anregungen am Heiligen Abend 1838 sollten mehr als sieben Jahre vergehen ehe die Stadtsparkasse ins Leben trat“, gibt Hacke schmunzelnd zu bedenken.

„Es war ein Vor und Zurück und nachdem man 1840/41 fast soweit war und Rat und Magistrat immerhin schon Beschlüsse zur Gründung gefasst hatten, war davon in dem anschließenden Jahr keine Rede mehr und die Angelegenheit wurde auf die lange Bank geschoben, wie man so schön sagt.“

„Um es kurz zu fassen“, so Uwe Hacke „der damalige Rat überschlug sich nicht gerade in Eifrigkeit und erst als im Mai 1844 eine Art Ultimatum gestellt und Hildesheim im September eine Strafe von 5 Talern verhängte, gab es mit einem Schlag den seit Jahren geforderten Entwurf einer Sparkassen-Ordnung.“

„Im Oktober 1845 lag nach weiteren Abstimmungsschwierigkeiten eine endgültige Fassung vor, die später in Kraft trat. Dieses Original halte ich hier in den Händen“, berichtet Hacke weiter.

„Am 7. Februar 1846 stand das Projektvorhaben letztlich im Duderstädter Wochenblatt und nun musste man noch einen Rechnungsführer und Kassierer finden. Da es den Beruf des Sparkassenkaufmanns damals ja noch nicht gab, musste man bei den Bewerbern quasi auf Quereinsteiger zurückgreifen“, so mit einem Schmunzeln Uwe Hacke und ergänzt: „Aber immerhin gab es zwei Bewerber um den Posten des Kassierers: ein Schneider, der sich auf seine dreißigjährige Erfahrung im Schätzen von Metallen und Kleidungsstücken berief und der hiesige Kantor, der sogar bereit war das Amt unentgeltlich auszuüben, solange die Sparkasse noch in den Anfängen steckte.

Da bei der Stadtverwaltung letztlich die Zweifel an der Eignung der beiden Bewerber überwogen, beschloss diese bereits am 12. Februar den Calculator Seppeler mit den Geschäften des Kassierers bei der Sparkasse zu beauftragen. Somit trat dann am 1. März 1846 endlich die Sparkasse Duderstadt ins Leben.“

Allerdings schleppten sich die ersten Jahre ebenso mühsam wie die Gründung dahin. Es schien fast so als sollte die Sparkasse bald nach ihrer Gründung wieder verschwinden, denn das Einlagengeschäft verlief nach dem Start eher rückläufig bis katastrophal und eine Leihhausordnung hatte man vor der Gründung erstmal aufgeschoben. Jeder wohlhabende Bürger der Stadt besaß mehr als die Sparkasse an Einlagen hatte. Erst in den 50ern ging es langsam und dann immer schneller aufwärts.

„Dass die Sparkasse Duderstadt im Laufe Ihrer Geschichte noch so einige Rückschläge hinnehmen musste, ist selbstredend.“ erwähnt Hacke „Sie hat Kriege und politische Umwälzungen überstanden, zudem Hyperinflation, Wirtschaftskrisen, Währungsreformen und –umstellungen und diverse Turbulenzen an den Finanzmärkten.“

Ein besonders wichtiges und positives Ereignis war der Zusammenschluss der Kreissparkasse in Gieboldehausen mit der Stadtsparkasse in Duderstadt am 1. Januar 1972. Die damalige Fusion stellte erfolgreich die Weichen für die Zukunftsfähigkeit der Sparkasse.

„Es gab immer wieder Höhen und Tiefen. Fakt ist aber, die Sparkasse ist ihrem Gründungsgedanken, der Gemeinwohlorientierung und ihrer Verbundenheit zur Region treu geblieben. Diese ist nicht zuletzt aus der kommunalen Bindung heraus gewachsen“, so Hacke.

Die Sparkasse Duderstadt hatte seit Ihrer Gründung eine gut 90 Jahre andauernde, unmittelbare Verbindung mit der Stadtverwaltung, denn von 1846 – 1932 haben beide nicht nur in räumlicher Symbiose im Rathaus zusammengelebt, die Sparkasse besaß als Anstalt der Stadt bis dahin auch keinerlei rechtliche Selbständigkeit.

Erst 1932 wurde die Rechtsgrundlage abgewandelt mit der Festlegung, dass die Sparkasse zu einer selbständigen Körperschaft des öffentlichen Rechts erhoben wurde.

Nach dieser rechtlichen Trennung erfolgte relativ bald auch die räumliche Trennung mit dem Neubau in der Bahnhofstraße. Der Standort an dem die Sparkasse Duderstadt seit 1936 bis heute vertreten ist. Träger sind heute der Landkreis Göttingen und die Stadt Duderstadt, die von Landrat Reuter und Bürgermeister Feike vertreten werden.

„Die Sparkasse Duderstadt hat trotz aller Startschwierigkeiten eine absolute Erfolgsgeschichte hingelegt. Sie hat sich zu einem gut aufgestellten Kreditinstitut entwickelt. Heute ist die Sparkasse Duderstadt Marktführer; die Kunden unterhalten Einlagen von mehr 620 Mio. EUR bei ihr und die Ausleihungen betragen fast 500 Mio. EUR. Wirtschaftlich zählt sie zu den zehn stärksten Sparkassen in Niedersachsen“, ergänzt der Vorstandsvorsitzende.

„Dass sie heute so gut dasteht, verdankt sie vielen Menschen. Wir wissen und wertschätzen dieses und wir bedanken uns für den gemeinsamen Erfolg bei allen Kundinnen und Kunden, bei den Gremienvertretern, den Partnern und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Laufe der Geschichte dazu beigetragen haben.“, schließt der Vorstandsvorsitzende Uwe Hacke seine Ansprache.

Anschließend lenkt Vorstandsmitglied Markus Teichert die Aufmerksamkeit auf eine sorgsam aufgeschichtete Pyramide aus 31 roten Bausteinen. Die roten Quader tragen die Ortsnamen aller Ortschaften im Geschäftsgebiet der Sparkasse Duderstadt und eine Sprechblase mit „Wir für Hier!“.

Markus Teichert greift das aufgedruckte Motto auf. „Das ist kein einmaliges Motto, das ist unser Selbstverständnis für die Region – Und das ist es auch, was die Sparkasse Duderstadt im Jubiläumsjahr unterstreichen will.“
„Es soll nicht nur verdeutlichen, dass wir hier in der Region als Top-Finanzdienstleister zu Hause sind, es zeigt auch, dass wir uns hier engagieren und für die Region einstehen. 175 Jahre haben wir nicht alleine geschafft, sondern gemeinsam. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die seit der Gründung an diese Sparkasse geglaubt und mit ihr gearbeitet haben. Wir nutzen dieses Jubiläum daher nicht einfach nur zum Feiern, wir nutzen es, um aufrichtig Danke zu sagen und der Region etwas zurückzugeben“, erläutert Teichert.

„175.000 Euro werden wir anlässlich unseres Jubiläums an die Region zurückgeben. Ein großer Teil davon ist ein ganz besonderes Jubiläumsgeschenk an die Ortschaften in unserem Geschäftsgebiet“, verkündet Teichert und erklärt:
„Wir beschenken jede unserer 31 Ortschaften im Untereichsfeld mit 2 x 1.750 Euro. Einmal in Form einer Verlosung unter den Vereinen in den jeweiligen Orten. Dazu können sich die Vereine bis Ende April online bewerben und es entscheidet das Glückslos, welcher Verein je Ort gewinnt.
Und einmal in Form einer Spende zur gemeinnützigen Verwendung direkt an die jeweiligen Ortschaften. Diese entscheiden jeweils selbst wozu das Geld in dieser Zeit am besten genutzt wird.“

„Es werden alle eingetragenen Vereine hiermit und in den kommenden Tagen auch online und über eine große Jubiläumskampagne darum gebeten, sich auf der neuen Jubiläums-Internetseite der Sparkasse Duderstadt unter www.spkdud-wirfuerhier.de zu bewerben“, unterstreicht der Sparkassenvorstand.

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erhalten in den kommenden Tagen ein Schreiben, mit der Bitte uns mitzuteilen, welchem Projekt oder welcher Aktion das Geld in Ihrem Ort zu Gute kommen soll. Wir werden es anschließend mit einer Spende in Höhe von 1.750 € unterstützen“; so Markus Teichert.

„Die Sparkasse bedankt sich mit diesem Geschenk bei den Menschen der Region und bringt damit ihr Verantwortungs-bewusstsein und ihre Verbundenheit zum Ausdruck.
Wir freuen uns über 175 Jahre und werden auch in diesen besonderen Zeiten Kunden, Geschäftspartner und Beschäftigte mitnehmen auf dem Weg durch das Jubiläumsjahr 2021 und in die Zukunft, für die wir uns gut aufgestellt sehen“; endet Markus Teichert.
Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Uwe Hacke bedankt er sich noch einmal bei der Presse und bietet an, gemeinsam die in der Kundenhalle aufgebaute Ausstellung anzusehen. „Mit Abstand und Maske versteht sich“; wirft Teichert ein und erklärt kurz: „Unsere Ausstellung führt anhand von acht Stationen in Text und Bild durch unsere Geschichte und hat sich einige kleine und große Highlights aus unserer Geschichte herausgepickt und thematisiert. Wir haben uns viel Mühe gegeben, dies interessant für Sie zu verpacken und ich denke das ist uns gelungen, aber überzeugen Sie sich selbst!“

„Die Geschichte der Sparkasse ist voll von interessanten Begebenheiten und stetigen Veränderungen. Dieses bringt unsere Ausstellung, die nach dem Shutdown bis zum 15. Oktober allen Besuchern offensteht, zum Ausdruck. Schon heute kann jeder die Geschichte der Sparkasse über die eigens dafür realisierte Homepage www.spkdud-wirfuerhier.de für sich entdecken.“ Mit einem Dank für Verbundenheit und für die vielen Gratulationen schließt Uwe Hacke die Pressekonferenz.

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